Dienstag, 20. Oktober 2009

Die Tafeln - Ein Steigbügelhalter des Sozialabbaus

Jeder wird wahrscheinlich dieses Wort einmal aufgeschnappt haben. "Die Tafeln". Was steckt jedoch hinter dieser, angeblich sozialen, Institution? Im zuge der Hartz-Reformen wurde die Abrissbirne gegen den Sozialstaat ein wenig näher in Position gebracht. Die sozialen Leistungen die im ALG-II oder Sozialgeld gezahlt werden orientieren sich am absoluten Existenzminimum, das vom Staat unter sem Synonym Regelsatz zusammengefasst wurde, jedoch an jeder Realität vorbeigeht.

Das haben auch eine Hand voll mutiger Kläger so gesehen, die sich im jahrelangen Klageverfahren ihren Weg bis an das Bundesverfassungegericht erkämpft haben, um diese verfassungswidrige Regelsatzpolitik auf den Prüfstand stellen zu lassen.

Es muß wohl niemanden ernsthaft glaubhaft gemacht werden, daß die Regelsatzhöhe ein menschenwürdiges Dasein in keinsterweise ermöglicht. Hier kommen die Tafeln ins Spiel und suggerieren als Lückenfüller, daß sie als angeblich gemeinnütziger Verein, die sozial schwachen im Land, durch gespendete Lebensmittel, ihr menschenunwürdiges Dasein erleichtern wollen. Das Selbstverständnis lautet wie folgt:

"In Deutschland gibt es Lebensmittel im Überfluss, und dennoch haben nicht alle Menschen ihr täglich Brot.

Die Tafeln bemühen sich um einen Ausgleich:
Sie sammeln „überschüssige“, aber qualitativ einwandfreie Lebensmittel, und geben diese an Bedürftige weiter.

Tausende ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, Spender und Sponsoren machen es möglich. Machen auch Sie mit! Jede Hilfe ist willkommen."


In Wahrheit aber ist die Tafel ein Produkt von noeliberaler Propaganda, das subtil den Sozialstaat untergraben möchte um eine Workfaregesellschaft zu etablieren, damit die Sozialausgaben in Geldform minimiert werden. Die Tafeln sind somit kein unabhängiger Verein, sondern verfolgt als neoliberaler Handlanger ganz klare Ziele und hilft dabei mit, daß Armut in Deutschland salonfähig wird.

Kritische Stimmen dazu sind in den Medien ziemlich selten und das hat seinen guten Grund. Denn hinter dieser Fassade aus Bermherzigkeit und Goodwill versteckt sich die Unternehmensberatung McKinsey, welche traurige Popularität als gewissenloser Rationalisierer erlangte.

So ist es dann auch nicht verwunderlich, daß bei "Die Gesellschafter" und "Aktion Mensch" kritische Kommentare zensiert werden, weil man Angst um seine eigene Haut hat. Der Anlaß war ein kritisches Interview mit Stefan Selke, der die Institution "Tafeln" kritisch beleuchtet hat.

1 Kommentar:

  1. Sehr interessant mal das ganze von der anderen Seite zu beleuchten. Sie versuchen "Armut Salonfähig zu machen"...genau das ist es!

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